La Voûte (Freeride-Couloir in La Grave)

Anspruchsvolle Abfahrt mit bis zu 55° Gefälle. Achtung: Im Mittelteil befindet sich eine Abseilstelle, für die man über die entsprechende Hochtourenausrüstung (Seil, Klettergurt, Abseilgerät) verfügen muss.
Endpunkt der Abfahrt ist die Landstraße nach La Grave. Hier sollte man zuvor ein Fahrzeug abgestellt haben. Die Stelle (Le Grand Clot) ist leicht zu finden, da hier die einzige Brücke über La Romanche führt. Hinter der Brücke liegen ein Betriebshof sowie eine Kläranlage.
Wer kein Auto deponieren kann, fährt per Anhalter zurück nach La Grave.
Autorentipp
Sehr gute schneesportliche Abfahrkompetenzen erforderlich. Nichts für Anfänger oder leicht Fortgeschrittene. Sicherer Umgang mit dem Seil erforderlich.
Unbedingt die aktuelle Lawinensituation beachten!
Wegearten
Sicherheitshinweise
Sehr steil. Nach der Abseilstelle geht es nicht mehr zurück.Start
Ziel
Wegbeschreibung
Ein besonderes Merkmal dieser Abfahrt ist eine ca. 30-40 m lange Abseilstelle im Mittelteil, für die man ein 50-m-Seil (im Doppelstrang) benötigt (bei viel Schnee reichen evt. auch 40 m). Die Abseilstelle ist mit einem gebohrten Abseilring vorbereitet, allerdings nicht ganz leicht zu finden. In La Grave machen alle Berg- und Freeride-Führer um diesen Punkt ein Riesengeheimnis. Auskunftanfragen danach sind nach meiner Erfahrung immer in Schweigen oder blöde Bemerkungen gemündet. Daher sei hier nun das "Staatsgeheimnis" gelüftet:
Der Abseilring befindet sich am Punkt der folgenden Koordinaten auf der Seehöhe von 2437 m:
Dezimalgrad (WGS 84):45.0233 (N) / 6.2583 (E)
Gradminuten (WGS 84):45° 1.398000 (N) / 6° 15.498000 (E)
UTM (WGS 84):32T E: 284000 / N: 4989196
Um diesen Punkt zu finden, muss man - ausgehend von der Bergstation des Télépherique - über den Glacier de la Girose in Richtung Norden direkt in Falllinie fahren. Man passiert das Schild mit dem Hinweis, dass man im folgenden nur mit Hochtourenausrüstung weiter abfahren kann, hält sich weiter in Falllinie (etwas abweichend vom beigefügten Track) in Richtung Norden bis auf eine Seehöhe von ca. 2400 m. Von hier aus steigt man einige Meter wieder auf in einen Geländeeinschnitt, der sich zur orographisch linken Seite öffnet. Man läuft dann direkt auf den Abseilpunkt zu.
Das Spektakuläre dieser Freeride-Variante ist allerdings nicht die Notwendigkeit des Abseilens (es geht nicht einmal senkrecht nach unten), sondern die Steilheit! Es sind sehr gute schneesportliche Abfahrtskompetenzen erforderlich, da das Fahrgelände bis zu 55° steil ist. Da die Rinne über weite Passagen sehr eng ist, ist sie vollkommen beschattet. Dadurch kann der Schnee nach einem warmen Tag und einer anschließenden Strahlungsnacht extrem vereist sein. Schwache Schneesportler kommen hier an ihre Grenzen! So ist nicht auszuschließen, dass das Seil auch für die sichere Abfahrt genutzt werden muss - hierfür sind allerdings keine gebohrten Verankerungspunkte installiert. Die Absturzgefahr bei vereister/verharschter Schneeoberfläche im Couloir darf man auf keinen Fall unterschätzen: Im Jahr 2012 beispielsweise verunglückten ein Bergführer und sein Kunde tödlich, weil sie nach einem Sturz mehrere hundert Meter abglitten!
Der Track gibt nur den oberen Teil der Abfahrt wieder. Im unteren Teil haben wir uns verfahren und sind in Gebüsch und verblocktem Gelände gelandet. Zu empfehlen ist, sich orographisch rechts zu halten entlang des Bachverlaufs bzw. sogar den Bach zu überqueren und rechts davon weiter abzufahren.
Fragen & Antworten
Bewertungen
Gib die erste Bewertung ab und hilf damit anderen.
Fotos von anderen