Urban Hiking Wien 1005: Vom modernen ins historische Rote Wien
Das Sonnwendviertel im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten entstand bzw. entsteht auf einer 34 Hektar umfassenden Areal des 2010 im Zuge der Errichtung des Hauptbahnhofs Wien abgetragenen Frachtenbahnhofs der Südbahn. Es soll bis 2025 fertiggestellt sein.
Die Ringtraße des Proletariats am Margaretengürtel ist ein politischer Gegenentwurf zum den imperialen und (groß-)bürgerlichen Prachtbauten an der Wiener Ringstraße, die mit Hilfe Tausender Arbeiter*innen - meist Zuwander*innen aus Böhmen und Mähren, "Ziegelbehm" genannt - errichtet wurden, die selbst unter katastrophalen Bedingungen leben und arbeiten mussten. Um nach dem Ersten Weltkrieg für die arbeitende Bevölkerung menschenwürdigen und leistbaren Wohnraum zu schaffen, errichtete die demokratisch an die Macht gekommene Sozialdemokratie zwischen 1919 und 1933 mehr als 380 kommunale Wohnbauten mit knapp 65.000 Wohnungen. Die höchste Konzentration dieser Gemeindebauten findet sich entlang des Margaretengürtels rund um den Reumannhof.
Autorentipp
Wegearten
Weitere Infos und Links
Das Sonnwendviertel ist im Nordwesten von der Alfred-Adler-Straße begrenzt (nördlich davon befinden sich der neue Hauptbahnhof und das ihn umgebende etwa 25 Hektar große Quartier Belvedere), im Nordosten von der Ostbahn (östliche Ausfahrtzone des Hauptbahnhofs; jenseits der Bahntrasse befinden sich das seit 2020 mit dem über die Ostbahn führenden Arsenalsteg verbundene Gebiet des Arsenals und der Schweizergarten), im Süden von der Gudrunstraße (südlich der Straße besteht die für Favoriten typische, auf das späte 19. Jahrhundert zurückgehende Rasterverbauung; von der Ecke Gudrunstraße/Sonnwendgasse Richtung Süden kommt man nach vier Häuserblöcken zum Amalienbad) sowie im Westen von der Sonnwendgasse. Das Gebiet liegt südlich der 1850 eingemeindeten Vorstadt Wieden. In den 1840er Jahren erfolgte Bau von Süd- und Ostbahnhof direkt außerhalb des Linienwalls, der Wieden und Favoriten noch bis in die 1890er Jahre trennte. 1874 wurde das Gebiet südlich der Wieden zum neuen 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten zusammengefasst.
Der Wiener Gemeinderat beschloss in Absprache mit den Österreichischen Bundesbahnen ÖBB 2004 den Masterplan für das seit den 1970er Jahren immer weniger für Bahnzwecke genutzte Areal. Insgesamt entstehen hier in einer Mischung aus gefördertem und frei finanzierten Wohnbau etwa 5.000 Wohnungen für 13.000 Menschen sowie etwa 20.000 Arbeitsplätze. Bereits 2014 wurde an der Gudrunstraße der 20.000 m² große Bildungscampus Sonnwendviertel eröffnet, wo erstmals alle Stufen öffentlicher Bildungseinrichtungen für Kinder von 0 bis 14 Jahren (Kindergarten, Volksschule, Neue Mittelschule, alle als Ganztagsschulen) mit innovativen Raum- und Unterrichtskonzepten an einem Standort zusammengefasst wurden. Grünes Zentrum des Viertels ist der sieben Hektar große Helmut-Zilk-Park, der am 2016 eröffnet wurde. Hier gibt es auch einen so genannten Motorikpark, wo sich alle Generationen sportlich ertüchtigen können. Am "Nordeingang" zum Sonnwendviertel an der Alfred-Adler-Straße befindet sich das "Cape 10 - Haus der Zukunft und sozialen Innovation", ein von TV-Arzt Siegrfied Meryn initiiertes Gesundheits- und Sozialzentrum für am Rand der Gesellschaft stehende Menschen, das ohne staatliche Unterstützung auskommen will.
Während der Ersten Republik entstanden am Margareten- und Gaudenzdorfer Gürtel monumentale Wohnbauten, deren expressive und zeitlos moderne Achitektur den neuen Stolz der in der Demokratie zu politischen Träger*innen des Staates und der Kommune gewordenen Arbeiterschaft deutlich zeigt. In diesen sozialen Bauten waren alle Infrastruktureinrichtungen untergebracht, die es zu einem guten Leben in Menschenwürde brauchte.
In der Revolution 1848 kämpften Bürgerliche und Arbeiter*innen noch Seite an Seite gegen die feudalistischen Zwänge des Kaisers, des Adels und der Kirche. Das Bürgertum konnte dabei den Feudalherren zahlreiche Freiheiten abringen. In der in den nächsten Jahrzehnten errichteten und als Gesamtkunstwerk inszenierten Ringsstraße fand die neue bürgerliche Freiheit ihre großbürgerliche Repräsentation. Die "niederen Stände" des Feudalimus verloren jedoch ihren sozialen Schutz, ihnen blieben von der neuen Freiheit oft nur Elend und Ausbeutung als Arbeitssklaven des industriellen Großkapitalsmus. So wurden die Prachtbauten des imperial-großbürgerlichen Boulevards aus Hunderten Milllionen Ziegeln der Wienerberger Ziegelwerke erbaut, die unter unvorstellbaren Arbeits- und Lebensbedingungen hergestellt wurden. Die Ziegelarbeiter*innen mussten sieben Tage die Woche arbeiten, 15 Stunden am Tag; entlohnt wurden sie oft nur mit wertlosen Blechmarken, die sie nur am Gelände der Fabrik gegen überteuerte Waren minderer Qualität und einen menschenunwürdigen Schlafplatz eintauschen konnten. Der Arzt Victor Adler, Gründer der österreichischen Sozialdemokratie, schreibt am 22.12.1888 (zehn Tage vor dem Gründungsparteitag): "Die Sträflinge in Sibirien sind besser versorgt als diese Leute, die das Verbrechen begehen, die fetten Dividenden für die Aktionäre der Gesellschaft zu erzeugen."
Die christlich-soziale Stadtregierung unter Führung des Bürgermeisters Karl Lueger mag hervorragende Leistungen im Umbau der mittelalterlichen Stadt Wien in eine Metropole von Weltrang, deren Bevölkerung innerhalb weniger Jahrzehnte von rund 500.000 Einwohner*innen auf rund 2,5 Millionen anwuchs, jedoch in der Hauptsache für ihr Klientel. Hauptträger der christlich-sozialen Bewegung waren jedoch die Zinsherren, die Besitzer rasch und billig errichteter Elendsquartiere für das nach Wien kommende Industrieproletariat, die ihre Einzimmerwohnungen ohne Wasser und Toilette, oft mit unzureichend Licht und Luft teuer vermieteten. Eine der zentralen Forderungen der jungen Sozialdemokratie. Am 2.2.1896 erschien das erste sozialdemokrratische Kommunalprogramm (für Wien): "Die Kommune hat ihr Grundeigentum durch Erwerbung noch unverbauter Grundstücke in großem Maßstabe zu vermehren und darauf systematisch Häuser mit billigen Wohnungen zu errichten." Nach der Abtrennung Wiens von Niederösterreich als eigenständiges Bundesland mit Steuerhoheit beschießt die sozialdemokratische Stadt- (und Landes-)Regierung zweckgebundene Wohnbausteuern ("Breitner-Steuern") und intensiviert das 1919 begonnene kommunale Wohnbauprogramm.
Die Route führt zu folgenden Bauten am Boulevard des Roten Wien:
(Ehemaliges) Arbeitsamt der Metall- und Holzindustriearbeiter (Embelgasse 2-4) | Hermann Stiegholzer, Herbert Kastinger | 1928-30 | die ursprünglichen Amtsstuben, Werkstätten, Lehrsäle und Atelliers für Schulungen des Arbeitsamts werden heute als Wohnungen, Büros und Geschäftslokale genützt; interessant ist der architektonische Kontrast zum Gemeindebau im selben Baublock, der im Zuge der Errichtung des Arbeitsamts ebenfalls von den beiden Architekten geplant wurde.
Julius-Popp-Hof (Margaretengürtel 76-80) | Heinrich Schmid, Hermann Aichinger (die beiden Architekten mit einem Faible für das "Ideal der mittelalterlichen Stadt"haben über vier Jahrzehnte und vier politische "Systeme" hinweg das Bild der Stadt mitgeprägt: noch während der Monarchie planen sie die Gartensiedlung Ostmark - heute Siedlung Küniglberg - und den "Speisinger-Hof" in Wien-Hietzing, während des Ersten Weltkriegs unter anderem das Erzherzog-Rainer-Militärhospital - heute Hanusch-Krankenhaus -, im Roten Wien neben den drei Bauten am Boulevard des Proletariats unter anderem den "Reismann-Hof" am Fuchsenfeld, den "Rabenhof" samt bis heute noch im Original erhaltener Innengestaltung des Theaters sowie das Österreichische Verkehrsbüro gegenüber der Seccession, während des Austrofaschismus unter anderem das RAVAG-Gebäude in der Argentinierstraße - das heutige ORF-Funkhaus wird zwar oft fälschlicher Weise Clemens Holzmeister, dem Lieblingsarchitekten der Austrofaschisten, zugeschrieben, doch die beiden Architekten haben den noch zu demokratischen Zeiten ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen und mussten dann Holzmeister mit ins Team nehmen, der nur kleine Details abänderte, sonst aber das Konzept von Schmid und Aichinger umsetzte -, das Wohn- und Geschäftshaus „Zum Römertor“ in der Rotenturmstraße sowie das Wohn- u. Geschäftshaus „Zur Bärenmühle“ an der Rechte Wienzeile 1 gegenüber dem ehemaligen Gebäude des Österreichischen Verkehrsbüros - inklusive Innendesign des Cafés "Bärenmühle", während der NS-Kriegsherrschaft unter anderem das Gemeindeamt von Vöcklabruck sowie Verwaltungsgebäude und Werkstätten der Böhlerwerke in Kapfenberg und Waidhofen an der Ybbs und nach dem Zweiten Werkkrieg zuletzt noch einen Gemeindebau in Wien-Jedlesee) | 1925/26 | 407 Wohnungen, Geschäftslokale, Tagesheim der Kinderfreunde | benannt nach Julius Popp (1849-1902), dem Vorsitzenden des Gründungsparteitag und Gatten der sozialdemokratischen Frauenrechtlerin Adelheid Popp.
Bärenbrunnen (offiziell "Tierkreiszeichen") | Hanna Gärtner | 1928 | das erste in Wien öffentlich aufgestellte Werk einer Bildhauerin
Herweghhof (Margaretengürtel 82-88) | Heinrich Schmid, Hermann Aichinger | 1926/27 | 220 Wohnungen, Bezirksjugendamt, Geschäftslokale und Gastwirtschaften, Vereinsräumlichkeiten | benannt nach dem Freiheitsdichter Georg Herwegh (1817-1875), befreundet mit Heinrich Heine und Karl Marx, verbringt aufgrund seines politischen Engagements im französischen und Schweizer Exil.
Matteottihof (Siebenbrunnenfeldgasse 26-30) | Heinrich Schmid, Hermann Aichinger | 1926/27 | 452 Wohnungen, Zentralwäscherei, Badeanstalt, Geschäftslokale und Gastwirtschaften, Werkstätten | bildet mit Julius-Popp- Hof und Herweghhof eine städtebauliche Einheit; benannt nach dem Generalsekretär der Sozialistischen Partei Italiens, der als erstes Opfer der italienischen Faschisten 1924 von diesen verschleppt, tagelang gefoltert und ermordet wurde.
Metzleinstaler Hof (Margaretengürtel 90-98) | Robert Kalesa (am Gürtel gelegener Teil, 1919/20, 101 Wohnungen), Hubert Gessner (1923-25, 143 Wohnungen, der Architekt ist ein persönlicher Freund Victor Adlers, jedoch kein Parteimitglied; er plant unter anderem das Arbeiterheim Favoriten und das Vorwärtshaus an der Wien) | 1919-25 | 244 Wohnungen, Wäscherei, Zentralbadeanstalt, Kindertagesheim und Hort, Jugendamt und Mutterberatungsstelle, Bibliothek, Werkstätten, Geschäftslokale, Tuberkulose-Fürsorgestelle | neben der Gartensiedlung auf der Schmelz der erste Gemeindebau (Superblock) des Roten Wien; während Kalesas Entwurf mit den straßenseitigen Eingängen und der starken Verbauung des Innenhofs mit zwei mächtigen Wohnblöcken noch stark in der Zinshaus-Architektur verhaftet bleibt, definiert Gessner mit seinem Entwurf für den zweiten Bauteil die maßgeblichen Elemente der für den Wohnebau des Roten Wien typischen Superblocks: Blockrandverbauung um einen grünen Innenhof, hofseitige Eingänge zu den Stiegen, dekorative Ausschmückungen, Wohnungsgrundrisse und integrierte Infrastruktur.
Reumannhof (Margaretengürtel 100-110) | Hubert Gessner | 1924-26 | 480 Wohnungen, Zentralwäscherei, Kindertagesheim, Werkstätten, Geschäftslokale und Gaststätten, Atelliers, Milchtrinkhalle | Gessner plant einen vierzig Meter hohen Wohnblock mit zwölf Geschossen (zur Ausführung kommen schließlich neun Geschosse), mit zwei geschlossenen Seitenhöfen und einem zur Gürtelstraße hin offenen Ehrenhof mit Pavillons, Laubengängen und zentralem Wasserbasin; der Ehrenhof und der Grundriss der Anlage nehmen deutlich Bezug zur Schlossarchitektur des Absolutismus; als Liebhaber keramischer Elemente gestaltet Gessner die bei Gemeindebauten übliche "Bautafel" aus Majolika und ergänzt sie durch die Zunftzeichen der an der Errichtung eines Wohnhauses beteiligten Gewerke; benannt nach Jakob Reumann, dem ersten demokratisch gewählten Bürgermeister von Wien; der uneheliche Sohn einer Hilfsarbeiterin aus ärmlichen Verhältnissen und gelernte Drechsler, der allein aufgrund seiner Vita im "alten Regime" keine Chance auf eine "Karriere" gehabt hätte, engagiert sich besonders in der Kommunalpolitik engagierte und wird 1900 gemeinsam mit Franz Schuhmeier als erste Sozialdemokraten in den Wiener Gemeinderat gewählt; als die christlichsoziale Stadtverwaltung gegen Ende des Ersten Weltkriegs angesichts der katastrophalen Versorgungslage eine breitere politische Basis sucht, nimmt sie Reumann vorerst als Stadtrat, dann als Vizebürgermeister in die Stadtregieruung auf; nach dem triumphalen Wahlsieg der Sozialdemokraten 1919 wird mit Reumann zum ersten Mal in einer Weltmetropole (Wien zählt als Zentrum des untergegangenen Vielvölkerreichs der Habsburger und Schmelztiegel der Zuwanderung zu den größten Metropolen der Welt) ein Sozialdemokrat demokratisch in das Bürgermeisteramt gewählt; in seine Amtszeit fällt der Beginn des kommunalen Wohnbaus des Roten Wien; Reumann tritt am 20.11.1923 70-jährig aus Gesundheitsgründen von seinem Amt zurück und stirbt zwei Jahre später bei einer Schiffsrundfahrt auf dem Wörthersee.
Ernst-Hinterberger-Hof (Margaretengürtel 122-124) | Adolf Jelletz (der Bau ist der einzige des jüdischen Architekten in der Ära des Roten Wien; er war auch ausführender Architekt der 1922 errichteten Hietzinger Synagoge in der Eitelbergergasse, die von seinem nach Kalifornien ausgewanderten ehemaligen Studienkollegen Arthur Grünberger geplant und während des Novemberpogrome 1938 vollständig zerstört wurde) | 1928/29 | 116 Wohnungen, Zentralverkaufsstelle des ARABÖ (Arbeiter-Radio-Bund Österreichs = die Interessensvertretung der sozialdemokratischen Hörer*innen im Beirat der Radioverkehrs AG RAVAG) | benannt nach dem Schriftsteller, Drehbuchautor und Volksbildner Ernst Hinterberger (1931-2012), der hier seit 1954 in einer 44-m²-Wohnung lebte ("Für zwei Leute ist die kleine Gemeindewohnung ausreichend. Ein Haus [das er sich jederzeit hätte leisten können] interessiert mich nicht. Ich bin 200 Meter von hier in einem Hinterhof aufgewachsen. Dort habe ich nur Dächer gesehen. Sonst war ich auf der Gasse. Daher sagt mir auch ein Garten nichts. Oder die Natur… Ich bin in dem Grätzel aufgewachsen, das ist mein Zuhause. Döbling, Währing, Hietzing: Das ist Ausland. Wien ist für mich der fünfte Bezirk."); der gelernte Elektriker arbeitet vorerst als Leiter der Büchereien in Volksbildungshäusern und nach deren Schließung 1968 bis zu seiner Pensionierung 1991 als Expedient in einer Fabrik; 1966 erscheint sein zweiter Roman "Salz der Erde", die Vorlage zu seiner Fernsehserie "Ein echter Wiener geht nicht unter" (Erstausstrahlung am 8.6.1975; die Serien läuft bis 1979) über die Favoritner Arbeiterfamilie des Edmund "Mundl" Sackbauer; 1984 schreibt Hinterberger, der einst aus gesundheitlichen Gründen eine Polizeiausbildung abbrechen musste, seinen ersten Kriminalroman; 1984 bis 1987 schreibt er die Bücher zu drei Tatort-Folgen; von 1992 bis 1999 läuft die TV-Serie "Kaisermühlen Blues", es folgt die Krimi-Serie "Trautmann" als Spin-Off (2000-2008, 10 Folgen); einige Bücher von Ernst Hinterberger, der auch Bühnenstücke verfasst: Ein gemütlicher Wiener (Roman 1973), Wer fragt nach uns (Geschichten 1975), Kleine Leute (Roman 1989), Was war, wird immer sein (Kriminalroman 1995), Ein Abschied (Lebenserinnerungen 2002), Der Tod hält Ernte (Kriminalroman 2012); seine Urne wurde am Ehrenhain Zentralfriedhof (Grab Nr. 184) beigesetzt.
Franz-Domes-Hof (Margaretengürtel 126-134) | Peter Behrens | 1928-30 | 174 Wohnungen, Kindergarten, Geschäftslokale | benannt nach dem ersten Präsidenten der österreichischen Arbeiterkammern, Franz Domes (1863-1930).
Eisenbahnerheim (Margaretenstraße 166) | Hubert Gessner | 1912/13 | Büros, Versammlungsäle, Sitzungszimmer, "Eisenbahner-Herberge", Rauch- und Lesezimmer, Kaffeehaus und Restaurant; nach schweren Kriegsschäden 1944 stark verändert; Fassadenelement: das "Flügelrad" als Allegorie der Eisenbahn; Allegorie der Semmeringbahn als über zwei Stockwerke reichendes Relief auf der Fassade Margaretenstraße.
Folgenden auf der Meidlinger bzw. Gaudenzdorfer Seite befindlichen Bauwerke liegen nicht auf der Route, lohnen aber einen Abstecher:
Haydnpark (Gaudenzdorfer Gürtel) | Josef Joachim Mayer | 1926 | Spiel- und Turnplatz, Milchtrinkhalle (von der ursprünglichen Ausstattung ist kaum etwas noch erhalten) | ehemaliger Hundsturmer Friedhof, der kleinste der fünf aufgrund der "Josephinischen Reformen" angelegten "communalen Friedhöfe" des Biedermeiers außerhalb des Linienwalls (heutiger Gürtel): Sankt Marxer Friedhof (Mozart-Grab), der Währinger Friedhof, der Schmelzer Friedhof (heute Märzpark), der Matzleinsdorfer Friedhof (heute Waldmüllerpark); in der Nähe des Ausgang zur Flurschützstraße befindet sich noch die originale Grabstein von Joseph Haydn, der hier begraben wurde.
Leopoldine-Glöckel-Hof (Steinbauergasse 1-7) | Josef Frank | 1931/32 | 318 Wohnungen | Frank hebt die einzelnen Stiegenhäuser einzig durch zarte Pastelfarbtöne und abwechselnd dunkle und helle Fensterumrahmungen hervor, daher im Volksmund auch "Aquarellhof", "Regenbogenhof" oder "Farbkastl-Hof"; benannt nach der Gaudenzdorfer Pädagogin und Politikerin Leopoldine Glöckel (1871-1937), der Ehefrau des großen Schulreformers Otto Glöckel.
Haydnhof (Gaudenzdorfer Gürtel 15) | August Hausner | 1928/29 | 304 Wohnungen, Wäscherei, Kindergarten | benannt nach dem auf dem nahe gelegenen Hundsturmer Friedhof begraben gewesenen Komponisten (Haydnpark).
Start
Ziel
Wegbeschreibung
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Hauptbahnhof Wien (unzählige öffentliche Verkehrsmittel)Anfahrt
Wien ist mit öffentlichem Verkehr toll versorgt, kein Punkt in der Stadt der nicht fußläufig mit öffentlichem Verkehr erreichbar ist. Daher kann jede Tour auch vorzeitig ab- oder unterbrochen werden. NATURFREUNDE reisen mit dem öffentlichen Verkehr an! Plane deine Fahrt mit ÖBB Scotty.
Fragen & Antworten
Hier kannst du gezielt Fragen an den Autor stellen.
Bewertungen
Gib die erste Bewertung ab und hilf damit anderen.
Fotos von anderen